Dienstag, 31. Juli 2012

1. Etappe: Oskarshamn -> Nynäs

 Anreise aus Berlin über Stockholm nach Oskarshamn

Wir sind von Berlin-Tegel nach Stockholm mit Air Berlin geflogen, da wir schon 4 Monate zuvor Hin- und Rückflug gebucht hatten, waren die Flüge mit ca. 150 EUR pro Person für Hin- und Rückflug sehr günstig. Außerdem geht es sehr schnell: 1:45 Flugzeit. Man landet dann in Stockholm-Arlanda. Der Flughafen ist ca. 40 km außerhalb der Stadt und es gibt zahlreiche Möglichkeiten in die City zu gelangen. Wir haben die günstigste gewählt: Flygbussarna, ein Bus für ca. 8 EUR, er fährt alle 10-15 Minuten von Arlanda zum Hauptbahnhof und die Busfahrt dauer 45 Minuten. Tickets hatten wir schon in Deutschland online problemlos gekauft.
Gamla Stan vom Stadhuset ausgesehen
Laternen in einer Gasse in Gamla Stan

Stockholm aus der Sicht von den "Klippen" in Södermalm

In Stockholm blieben wir 2 Übernachtungen im Hostel STF Fridhemsplan. Das Hostel ist sehr zu empfehlen. Bei der Hostelsuche allgemein sollte man anmerken, dass es wohl ziemlich egal ist wo das Hostel in der Innenstadt liegt, da in Stockholms Innenstadt wirklich alles fußläufig zu erreichen ist. Wenn man also Stockholm (wie ich finde die schönste Stadt der Welt und vorher meinte ich immer Hamburg wäre die schönste Stadt der Welt) besuchen möchte, so ist es völlig egal wo das Hostel ist.
Löwe am Stadhuset

Blick von Södermalm aus

Gasse in Gamla Stan

Der Ostkustleden fängt ja nahe Oskarshamn an und dorthin sind wir mit einem Überlandbus gefahren. Für die Hinfahrt nutzten wir Stockholmsexpressen und für die Rückfahrt von Oskarshamn nach Stockholm Swebus.
Die Bus-Infrastruktur in Schweden ist sehr gut ausgebaut und außerdem ist Busfahren (im Vergleich zum sonstigen Preisniveau) relativ günstig. Für 500 SEK sind wir zu zweit nach Oskarshamn gekommen. Man sollte die Busverbindungen aber schon frühzeitig online von Deutschland aus buchen, denn wir mussten die Erfahrung machen, dass der Swebus für den Tag den wir eigentlich von Stockholm nach Oskarshamn fahren wollten ausgebucht war. Beide Busunternehmen haben moderne, komfortable Reisebusse. Aber der Swebus ist fast bis auf den letzten Platz voll gewesen, wohingegen der Stockholmsexpressen leerer und dadurch angenehmer erschien. Immerhin dauert die Busfahrt ca. 5 Stunden. Im übrigen war der Stockholmsexpressen leicht günstiger und schneller.

Oskarshamn hat einen netten Hafen, ist aber für Deutsche Verhältnisse eher ein Dorf. Aber Supermärkte, Bars und Restaurants und ein relativ großer Busbahnhof, sowie Fährverbindungen etc. sind vorhanden. Immerhin ist es die größte und eigentlich einzige Stadt im Umkreis von mehr als 60 km und daher gibt es dort mehr, als die reine Einwohnerzahl vermuten ließe. 60 km im Norden liegt das etwas größere Västervik und 70 km im Süden das im Vergleich schon großstädtische Kalmar. Sonst ist rundherum um Oskarshamn eigentlich nur "wilde Natur" in die ein paar winzige Dörfer und Ansammlungen von Bauernhöfen und Ferienhäusern eingestreut sind.

In Oskarshamn hatten wir jeweils am Anfang und am Ende unserer 8-Tage Wandertour ein Hotelzimmer im Hotel Hotell Rum Oskarshamn gebucht. Ein Doppelzimmer kostet 800 SEK inklusive Frühstück. Das hört sich etwas teuer an, aber da das Frühstück inklusive ist und das Frühstück einfach nur genial ist, kann man das Hotel auch für low-budget Reisende (wie wir es waren/sind) empfehlen. Das Hotel hat auch Hostel-Zimmer, die günstiger sind, aber solch ein stärkendes Frühstück vor und nach der anstrengenden Wandertour ist wirklich sein Geld wert. Das Hotel ist im übrigen direkt gegenüber der Busstation Oskarshamn Resec (= Oskarshamn Resecentrum, = Reisezentrum) und falls man spät Abends mit dem Bus ankommt, so muss man nur einmal über die Straße fallen und liegt quasi schon im Bett - perfekt.

Die eigentliche Etappe

Der Wanderweg startet nicht direkt in Oskarshamn, sondern im "Vorort" Lilla Hycklinge. Dorthin fährt ein Stadtbus von Oskarshamn Resec, was ca. 10-15 Minuten dauert. Am besten fragt man im dortigen Resecentrum welchen Bus man nehmen soll und fragt den Busfahrer, ob er einen an der richtigen Station rausschmeißen kann. Von der Busstation geht man ca. 10-15 Minuten den mit "Ostkustleden" ausgeschilderten Weg zur 1. Hütte "Lilla Hycklinge". Die Hütte, wie alle anderen, gibt u.a. sich dadurch zu erkennen, dass dort zwei blaue Wegweiser für den Wanderweg in und gegen den Uhrzeigersinn stehen.
Nun muss man entscheiden wie rum man den Wanderweg gehen möchte. Falls man Richtung Nynäs geht, so folgt man der Beschreibung der Broschüre und macht zuerst die "Waldetappen", außerdem sind die Wege sehr gut makiert. Richtung Hedvigsberg kommen zuerst die "Ostseeetappen", d.h. weniger Mücken, mehr Zivilisation, aber (zumindest mein Empfinden) schlechtere Markierung. Wir sind nach Nynäs gegangen.
Markierung des Ostkustleden

Die Etappe ist 17 km lang. Als Wanderanfänger denkt man, dass das ja sehr kurz ist, denn man schafft doch 5 km pro h, richtig? Dann sollte man ja wohl spätestens nach 5 h dort sein (inklusive ausegdehnter Pausen). Dem ist offensichtlich nicht so. Zur Zeitplanung sollte man eher 3-4 km/h als Durchschnittswandergeschwindigkeit einplanen. Gerade bei kleinen Pfaden durch die Wälder über Stock und Stein kommt man sehr langsam voran.

Um 10:30 starteten wir in Lilla Hycklinge (was für Wanderer sehr sehr spät ist). Aufgrund eines starken Schauers viel unsere Mittagspause ins Wasser und wir konnten gerademal ein trocknes Knäckebrot zu uns nehmen. Denn als wir gerade unser Gepäck absetzten fing es schon langsam an zu Regnen. Um 15:00 erreichten wir Lammedal und der Rest des Weges war sehr verregnet, so dass wir mit durchgeweichten Schuhen und Hosen um 16:30 in Nynäs ankamen.
Ich war wirklich sehr erschöpft und es war wirklich ein sehr schönes Gefühl, als man die Hütte erreichte, der Regen stoppte und sogar blauer Himmel sich zeigte und man Barfuß bzw. nicht in Wanderschuhen zum dortigen Brunnen zum Wasserholen lief.
Der Brunnen in Nynäs

Der Wegweiser vor der Hütte in Nynäs

Die Hütte hat keinen Strom und kein fließend Wasser sowie zwei "Trockentoiletten" aka Plumpsklos. Die Hütte riecht etwas brandig, da es wohl schwierig ist den Ofen rauchfrei zu betreiben, wie man im dortigen Gästebuch nachlesen kann. Wir haben die Öfen nicht benutzt, sondern auf unserem Campingkocher Reis und Tütensuppe gekocht.

Das Wasser im Brunnen ist glasklar und schmeckt super. Es muss nicht abgekocht werden (zumindest haben wir es nicht gemacht und hatten keinerlei Beschwerden). Als wir (Mitte Juli) dort waren war der Brunnen aber schon verdächtig leer, aber gab uns noch genügend Wasser. Falls der Brunnen leer ist, muss man gut 1  km zum nächsten See zum Wasserholen gehen und das Seewasser muss definitiv abgekocht werden.

Im Übrigen stellte ich mir das See- und Bachwasser in Schweden als glasklar und immer und überall genießbar vor. Dem ist NICHT so. Das Wasser (zumindest auf den Waldetappen) ist klar, aber hat eine bräunliche Farbe, vermutlich durch im Wasser vermodernde Stöcker und Blätter usw. Bachwasser kann man eigentlich nie trinken, selbst abgekocht würde ich es nur in absoluten Notfällen trinken. Seewasser sieht schon vertrauenswürdiger aus, aber ich habe es nur in abgekochtem Zustand getrunken und auch nur, wenn kein anderes Wasser verfügbar war.

Die Hütte in Nynäs hat 2 Stockwerke und ist eigentlich recht gemütlich. Türen sollte man immer schließen, um der Mückenplage zu entgehen. Der Schlafraum (man kann zwischen 2 Räumen wählen) sollte auch frühzeitig Mückenfrei gemacht werden (alle Mücken totschlagen) und dann die Tür verschlossen werden. Nachts machten wir eine neuartige Erfahrung, die eigentlich offensichtlich ist, woran wir aber nicht dachten. Als es dunkel war und wir eigentlich schon längst schliefen hörte man trapsende Geräusche. Zuerst lief in den Wänden und auf dem Dach etwas hin- und her und dann auch im unteren Hausgeschoss. Eine Maus! Ich bin mit Besen bewaffnet und Barfuß (und hoffte das mir die Maus nicht in den Fuß beißt) nach unten getorkelt und sah dann wie die Maus panisch über die Dielen schlitterte und irgendwo unter einem Sofa verschwand. Wir hatten unsere Essensvorräte achtlos auf dem Boden verteilt, was sich als Fehler erwies. Zum Glück hatte ich die Maus früh genug gehört, so dass sie keine Zeit hatte unsere Vorräte anzuknabbern, aber im Gästebuch las ich, dass es anderen Wanderern schlechter erging.
Ich klaubte alle Essensvorräte zusammen und trug sie ins Obergeschoss in unseren Schlafraum und schloss die Tür. In den folgenden Hütten hingen wir alle Vorräte immer hoch auf (z.B. an Gardrobe oder Wäscheleine usw.). Bis darauf, dass in Mörtfors (4. Etappe) eine Maus unsere letzten beiden Kekse anknabberte, haben die kleinen Nager uns keinen weiteren Ärger beschert.

Unsere Wäsche trocknet an der Hütte in Nynäs

Die Hütte unserer 1. Übernachtung am Ostkustleden
Nun noch ein Wort zur "Trockentoilette"... Es sind 2 und benutzt nicht die mit dem Herzchen auf der Tür, denn dort ist ein Wespennest. Ich habe die Tür geöffnet und stand in einem Wespenschwarm. Zum Glück habe ich keinen Stich bekommen, aber das war schon ein kleiner Schreck. Sonst sind Plumpsklos weniger schlimm als ich gedacht hatte. Vom Gestank her überhaupt nicht schlimm maximal so schlimm wie ein Kuhstall.

Die zweite Etappe folgt morgen.

Montag, 30. Juli 2012

Wandern in Schweden - Ostkustleden -

Diesen Sommerurlaub haben wir in Form eines Wanderurlaubs in Schweden, rund um Oskarshamn, verbracht. Da wir (ich und meine Freundin) totale Wanderanfänger sind bzw. waren, berichte ich im folgenden von diesem wundervollen aber anstrengenden Urlaub und hoffe gute Tipps für andere Wanderanfänger zu geben.

Oskustleden

Der Ostkustleden ist ein in 8 Tagesetappen unterteilter Wanderweg in Småland, der größenteils durch unberührte Natur (hauptsächlich Wald) auf unbefestigten Pfaden führt. Am Ende jeder Tagesetappe steht eine mehr oder weniger luxuriöse Hütte zur Übernachtung bereit. Das Proviant muss über mehrere Tage mitgenommen werden, da es erst nach der 5. Etappe einen überteuerten Laden gibt. Öfters muss auch das Wasser aus Brunnen geholt werden oder Seewasser abgekocht werden da kein fließendes Wasser in den Hütten vorhanden ist. Der Weg und die Hütten werden vom DNF (Döderhults Naturschutzverein: naturskyddsforeningen.se/doderhult) unterhalten und man ist angehalten für jede Übernachtung 50 SEK am Ende der Reise zu überweisen (IBAN usw. sind in der englischsprachigen Broschüre angegeben). Eine Beschreibung des Wanderweges und jeder Etappe bekommt man hier: Ostkustleden.pdf. Diese Broschüre ist von 2004 aber im großen und ganzen aktuell. Im folgenden Artikel werde ich auf einige Abweichungen hinweisen.

Der Wanderweg führt durch Wälder und an zahlreichen Seen vorbei, in denen man sehr gut baden kann sowie ein Stück an der Ostsee entlang. Bis auf kleine Streckenabschnitte ist der Wanderweg leicht, d.h. wenig Steigung und gut makiert. Die Herausforderung dieses Wanderweges liegt eher darin, dass man Proviant für mindestens 4 Tage mitnehmen muss. Möchte man den Weg ohne Pausetag mitsamt Einkaufstour ins 15 km entfernte Fårbo unternehmen, so muss man gar für 7 Tage Proviant mittransportieren.
Anfangs hört sich das als Afänger als sehr schwer bis unmachbar an, aber im Grunde ist es machbar, wie wir gemerkt haben. Wir hatten für 4 Tage Proviant eingeplant, merkten dann aber, dass wir (insofern wir uns ein wenig einschränkten) für 8 Tage ausreichend Proviant mithatten.

Packliste für Anfänger

Wir sind totale Wanderanfänger und haben uns von anderen Packlisten die im Netz herumgeistern inspirieren lassen. Am Ende stellten wir fest, dass wir eigentlich alles genutzt hatten, was wir mitgenommen hatten. Aber es gibt trotzdem noch leichtes Einsparpotenzial. Außerdem sei angemerkt, dass diese Packliste speziell für die Gegenbenheiten dieses Wanderweges im Sommer angepasst ist. D.h. wir brauchten kein Zelt, da am Ende jeder Etappe eine Hütte erwartet werden konnte usw.

Gewicht

Zum Gewicht: Im Netz geistert die Daumenregel herum, dass das Gewicht des Rucksacks mit aufgefüllten Wasserflaschen nicht 1/4 bis 1/3 des Körpergewichts überschreiten sollte.
Mein Rucksack wog vor dem Abflug ohne befüllte Flaschen, wohl aber mit Proviant für 4 Tage (was sich als Proviant für fast 8 Tage herausstellte) 16,4 kg. Am Start der Etappe füllte ich 2l Wasser auf (also 2 kg), nahm noch 1l H-Milch mit (+1 kg) sowie ca. 600g Butan (2 Gaskartuschen). Damit lag mein "Kampfgewicht" wohl bei gut 20 kg. Dieses Gewicht war ok, ich hätte wohl noch 2-5 kg mehr schleppen können, aber je weniger Gewicht, desto weniger Schmerzen und desto mehr Spaß! Das Rucksackgewicht nahm in Folge des Wanderweges natürlich merklich ab, da das Proviant dezimiert wurde.

Der Rucksack meiner Freundin wog mit befüllten Wasserflaschen nur 11 kg!!! Man muss aber sagen, dass sie sehr viel professionellere Treckingkleidung hatte (aufgrund stärkerer Finanzkraft) und überhaupt Frauenkleidung sehr viel leichter ist, als Männerkleidung.

Mein Rucksack:

  • Schlafsack Meru (360g) für Temperaturen > 10 Grad. Ich habe darin geschwitzt wie ein Bär. Ich hätte also einen noch dünneren Schlafsack kaufen sollen.
  • Isomatte (330g). In den Hütten gibt es zwar Betten mit Matratzen, aber Isomatten sind hervorragend um auch auf nasser Wiese sich bei einer Pause setzen zu können oder als "Liegehandtuch" am Badesee. Außerdem waren die Betten meistens relativ "süffig", so dass die Isomatte den Ekelfaktor beim Schlafen minimierte. (Nein, sooo eklig sind die Betten nun nicht, aber halt auch nicht frisch bezogen)
  • Topf mit Deckel den man als Teller nutzen kann. Kleine Blechschale sowie Besteck, scharfes Messer, Becher
  • Campingaz-Kocher -> Kocher hätte man nicht mitnehmen müssen und Topf sowie Besteck usw. auch nicht unbedingt (erhöht aber Komfort und Hygiene). Jede Hütte hatte mindestens einen Holzofen und rudimentäre Küchenausstattung (Töpfe, Teller usw.). Einige Hütten hatten auch Strom und Herdplatten. Wenn man gerne einen Holzofen bedient und kein Problem hat ein wenig Holz zu schlagen, so kann man auf den Kocher verzichten. Ob man auf Teller usw. ganz verzichtet, weiß ich nicht, da es in Wanderpausen sehr praktisch ist sich auf einem Teller ein Brot zu schmieren und nicht auf dem Oberschenkel. WICHTIG: Kauft keinen CAMPINGAZ-Kocher extra für Schweden, da die blauen campingaz Kartuschen quasi nicht zu kaufen sind in Schweden. Für Schweden sollte man einen Kocher besitzen, der mit den grauen Kartuschen arbeitet, oder gar einen Benzin/Spirituskocher. In Stockholm kann man bei Naturkompaniet in der Filiale im Sveavägen die blauen Kartuschen erstehen. Aber das ist die Ausnahme und ich glaube kaum, dass man außerhalb von Stockholm an diese Biester kommt. Tankstellen verkaufen nur die grauen Kartuschen.
  • Karte, Kompass, Taschenlampe. Es ist ratsam sich die entsprechenden Kartenblätter einer Topologischen Karte zu kaufen, da man so auch weiterfindet, wenn die gelben Wegmarkierungen verschwunden sind, oder man wissen möchte, wo der nächste Hof, Straße etc. ist. Wir hatten die Blätter 536, 548 und 549 der TERRÄNGKARTAN vom Lantmäteriet Verlag. Karten bekommt man im Buchgeschäft, z.B. in der Vasagatan in Stockholm. In Oskarshamn kann man aber auch noch Karten erstehen.
  • Handtuch, Badehose
  • All-round Waschmittel (gibt es z.B. bei Globetrotter) wäscht Körper, Haare, Geschirr und Wäsche. Für uns war die 250 ml Flasche ausreichend. 100 ml wären zu knapp gewesen.
  • 1. Hilfe (Pflaster, Verband, Rettungsdecke, Trillerpfeife usw.), Blasenpflaster, Wunddesinfektionsmittel
  • Autan!!! Im Sommer gibt es viele viele Mücken. Ein Muss!
  • Sonnencreme
  • Fleecejacke
  • Wandersocken (oder Billigvariante: Über normale Socken Wollsocken von Oma anziehen)
  • Wanderschuhe: Über den Knöchel gehend, stabil und gut. Der Weg geht über Stock und Stein, wer keine richtigen Wanderschuhe hat, die auch mal gut 10 cm im Matsch versinken können ohne dass es oben reinläuft hat verloren
  • Normale Schuhe: Ich hatte Joggingschuhe mit, sehr bequem und relativ leicht
  • Feuerzeug + Streichhölzer
  • Regenponcho. Kostet zwar unverhältnismäßig viel für das bisschen Plastik, ist aber genial. Ein Schauer bahnt sich an, man sagt seinem Wanderpartner kurz, "hol mal meinen Poncho raus" und zieht in sich über. Auch der Rucksack ist unter dem Poncho und selbst bei sturzflutartigem Regenfall werden nur die Schuhe und das untere drittel der Hose nass. Genial und ein Muss.
  • 2 lange Hosen, 4 T-Shirts, 4 Unterhosen, Gürtel, 4 Paar Socken. (Hierbei hatte ich immer 1 Hose, immer die gleiche, als Wanderhose an und die zweite Hose zog ich nur an, nachdem ich gebadet hatte und am Ziel angekommen war. 4 T-Shirts, 4 Unterhosen usw. ist viel zu viel. Es reichen 2 T-Shirts, 1 Unterhose (+ die Badehose) und 1 Paar Socken zzgl. den Wandersocken. Der Plan ist dann, dass man mit Badehose als Unterhose + T-Shirt und der langen Wanderhose wandert (lange Hose ist im Übrigen Pflicht, da man sonst gegen die Mücken absolut verloren hat und teilweise durch hohes Gestrüpp läuft) und dann Abends die Wandermontur wäscht und über Nacht trocknet.
  • Zahnpasta, Zahnbürste
  • Kaffeefilter+Kaffee+Kaffeefilteraufsatz
  • Tee
  • Plastiktüten + Klips (so viel wie möglich mitnehmen. Wir hatten einige mit, aber es waren doch immer zu wenige, gerade die Klips)
  • Wäscheleine, Wäscheklammern
  • Fotoapparat (wir hatten sogar eine riesen SLR mit)
  • Sonnenbrille und falls man es mag eine Cap
  • Klopapier
  • Kontaktlinsenflüssigkeit und Ersatzkontaktlinsen. Desinfektionsmittel. In dieser Kombination hatten meine Augen keine Probleme.
  • Trinkflasche + Karabiner, 1 l PET-Flasche, 0,5 l PET-Flasche für H-Milch.
  • MyBottle (Trinkflasche mit Filtereinsatz um Seewasser unabgekocht trinken zu können). Diese Flasche hat 54 Euro gekostet, wir haben sie auch 1-2 mal genutzt. Aber man kann auch ohne auskommen. Wer auf Nummer sicher gehen sollte, sollte sich also über Wasserfilter schlau machen. Diese MyBottle kann ich nicht empfehlen, da man aus ihr nur "nuckeln" kann und man nicht einfach Seewasser filtern und in andere Flaschen umfüllen kann. Aber prinzipiell ist ein Wasserfilter-System in irgendeiner Art sinnvoll (aber leider auch sehr teuer).
  • Taschenmesser
  • Handy, Ladegerät (Mini-USB)
  • Buch, Schwedisch Wörterbuch
  • Proviant-Sack
  • Paketband, 1 Stumpfkerze
  • Tigerbalsam aka Traumel (Um Zerrungen usw. zu behandeln)
  • 2 mal Campingaz Kartuschen

Freundins Rucksack

Ihr Rucksack war kleiner als meiner und sehr viel leichter.
  • Teller, Besteck, Tasse
  • 2 Treckinghosen von Fjäll Raven. Aber nicht die ultraleichten Hosen, da die vermutlich zu schnell an Ästen usw. zerreißen würden
  • Regenjacke, Fleecejacke, Pullover-Jacke
  • 2 Regenschirme (Knirpse)
  • Strumpfhose, Sommerkleid
  • 3 Unterhosen, Sport-BH
  • 2 mal Wandersocken, 2 normale Socken
  • Wanderschuhe, Ballerinas. Die Ballerinas waren als "normale" Schuhe ein Fehlgriff. Zwar sehr leicht und klein, aber wenn man vorher noch ein paar Tage in Stockholm ist, so hat man sich damit schon Blasen gelaufen, bevor die Wanderung beginnt.
  • Systral (um Juckreiz durch Mückenstiche zu bekämpfen)
  • Tampons, Taschentücher, 1 Rolle Klopapier
  • 1 Stumpfkerze -> Sinnlos. In den Hütten gab es meistens genügend Kerzen und außerdem war man meist schon gegen 15 Uhr am Etappenziel und vor Einbruch der Dunkelheit hat man schon längst geschlafen.
  • Nagelknipser, Schminkspiegel (für Kontaktlinsen), Kajal usw.
  • Kindle: Leichter als 1 Buch, aber drin sind 1000 Bücher! Super!!!
  • Handy
  • Proviant-Beutel
  • Schlafsack
  • Isomatte
  • Zahnbürste, Teebaumöl
  • 1l Trinkflasche + 1l PET-Flasche
  • Trecking-Handtuch
  • Mini-Taschenlampe (Kann man drauf verzichten, wenn der andere schon eine Taschenlampe hat)
  • Cap
  • Sonnenbrille

Proviant

Wir haben unsere Tour so geplant, dass wir nach der 4. Etappe einkaufen wollten. Es stellte sich dann aber heraus, dass der Laden in Mörtfors schon seit Jahren geschlossen hat. Es stellte sich aber auch heraus, dass wir sowieso genug Proviant hatten.

Unser Wandertagesablauf spielte sich wie folgt ein: Frühstück, Wandern bis mind. die Hälfte geschafft war, dann ausgedehnte Mittagspause, 2-3 kurze Nachmittagspausen. Am Ziel Abendessen.

Mein Frühstück bestand aus Müsli. Daher nahm ich 750g (kleinste Müslipackung die ich im Supermarkt gefunden habe) mit sowie 2 mal 0,5 l H-Milch. Das funktionierte sehr gut, die angebrochene H-Milch goss ich in eine 0,5 l PET-Flasche. Am 5. Tag war aber die 2. H-Milch in der PET Flasche schlecht geworden. Man sollte daher pro H-Milch Paket eine frische Flasche verwenden.

Das Frühstück meiner Freundin bestand aus Schwarzbrot mit Marmelade. Das Schwarzbrot überstand die ersten Tage gut, zerbröselte dann aber zunehmend (war aber noch genießbar).
Dazu kochten wir uns Kaffee.

Das Mittagessen bestand aus Knäckebrot mit Käse für SIE und Wurst für IHN. Daher transportieren wir 1 Packung Wasa-Knäckebrot, 1 Harte Mettwurst (geräuchert), einen Hartkäse und eine Packung Schablettenkäse. Außerdem kauften wir 3 unreife Avocados, die dann am 2.,3. und 4. Tag reif wurden und dann Mittags verspeist wurden. Als Schmierfett wurde eine Packung Magarine mittransportiert und ein Glas Pesto (beide hielten die Reise erstaunlich gut durch)
Als Abschluss gab es Corny und Balisto (natürlich 1 pro Tag pro Person).

Die Nachmittagspausen wurden je nach Proviantlage 1-5 Kekse bzw. Tucs verdrückt.

Abends wurde Reis gekocht und dazu eine Tütensuppe. Bzw. Kuskus mit einer Tütensuppe. Der Vorteil an Kuskus ist die geringe Kochzeit und damit braucht man wenig Gas, falls man mit dem Gaskocher kocht. Beim Reis sollte man Basmatireis nehmen, da er die geringste Kochzeit hat.
Für den 1. Tag hatten wir eine Packung Tortellini und 1 Glas Soße mit. Das wurde am 1. Tag vertilgt und unser Rucksackgewicht reduzierte sich merklich.
Insgesamt hatten wir 500 g Reis und 250g Kuskus mit. Dies hätte 6 Tage gereicht und bei geeigneter Rationierung auch 8 Tage (an den ersten Tagen hatten wir uns fast zu voll gefressen).
Außerdem transportierte ich noch 4 Tafeln Rittersport mit, so dass jeden Abend eine Tafel Schoko vertilgt werden konnte.

Als Genuss nahmen wir noch eine Schachtel Zigaretten mit (Drogen müssen sein und die sind leichter als Alkohol). Am 5. Tag gingen wir einkaufen und ich transportierte für die 5.,6.,7. Etappe eine Dose Bier pro Person (Six-Pack).

Alsbald werde ich jede einzelne Etappe beschreiben. Bisdahin viel Spaß beim Packen